Terrarienhaltung
Grundsätzlich ist eine Terrarienhaltung für Griechische Landschildkröten abzulehnen! Leider werden Schildkröten in den meisten Fällen ohne die richtige Beratung und Fachkenntnis in unvorbereitete und unerfahrene Hände abgegeben. Oft wird nur versucht, die Tiere zu verkaufen und den Gewinn noch mit dem Verkauf von Zubehör (Terrarien, Plastikpflanzen, Fertigfutter, Vitamin-präparate,...) zu erhöhen.
Dennoch kommt man in einigen Fällen nicht um eine temporäre Terrariumhaltung herum, daher finde ich es wichtig, diese im Folgenden zu behandeln.
Wann kann man Schildkröten im Terrarium halten?
Es gibt, wie schon erwähnt, einige Ausnahmefälle, in denen man um eine Terrarienhaltung nicht herumkommt:
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Bei Abbruch der Winterstarre: Es gibt viele Faktoren, die zu einem Abbruch oder gar zu einem Auslassen der Starre führen können. Im Winter ist es schwer und mit einem zu großen technischen Aufwand verbunden, die Schildkröten bei einer Außenhaltung auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen. Bis die Temperaturen im Frühjahr wieder milder werden und Bodenfrost auszuschließen ist, ist es notwendig, die Tiere in einem Terrarium zu halten.
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Bei Krankheiten: Um eine Ausbreitung auf den restlichen Tierbestand zu verhindern, ist es oftmals nötig, das kranke Tier zu separieren. Dies sollte nach Möglichkeit in einem abgegrenzten Bereich des Außengeheges geschehen. Ist dies nicht möglich oder gibt es spezielle Anweisungen eines "schildkrötenerfahrenen" Tierarztes, ist auch eine Terrarienhaltung möglich.
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Bei der Quarantäne: Es gibt für Schildkröten einige Krankheiten, die einen ganzen Bestand hinraffen können. Bei einem Neukauf ist darauf zu achten, dass eine Quarantänezeit eingehalten wird. Auch hier wäre ein zusätzliches Außengehege nur für dieses Tier empfehlenswert. Kann man dieses dem Tier nicht bieten, ist die Quarantäne im Terrarium eine Option.
- Bei Jungtieren: Entgegen der gängigen Meinung bin ich der Auffassung, dass es in den ersten beiden Jahren möglich ist, Jungtiere in einem Terrarium zu halten. Dies ist aber nur mit Hilfe der richtigen Technik möglich. Dabei ist besonderes Augenmerk auf eine gute UV-Bestrahlung, ein gut strukturiertes und großes Gehege, die richtige Bepflanzung und auf ein geeignetes Substrat zu legen.
Wie sollte das Terrarium aussehen?
Welche Terrarien sind geeignet?
Bei der Auswahl des Terrarium sollten verschiedenen Dinge beachtet werden: Da Schildkröten Glas und Spiegel nicht als Grenze erkennen, ist von einem Vollglasterrarium abzuraten. In diesen Terrarien ist oft zu beobachten, dass die Schildkröten an den Außenwänden entlanglaufen und nach einem Ausgang suchen. Ebenso muss das Terrarium über einen guten Luftaustausch verfügen, ohne dass es jedoch zu Zugluft kommt, da diese schnell zu Krankheiten führt.
Am besten geeignet ist ein Terrarium aus Holz, welches nach oben hin geöffnet ist. Dabei sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Man kann Hochbeete, umgebaute Schränke, Sandkästen, Holztruhen und vieles mehr benutzen.
Da die Erde teilweise feucht gehalten wird und Holz bekanntlich bei zu viel Feuchtigkeit anfängt zu schimmeln, ist das Holz vorher zu behandeln und mit einer Teichfolie im Erdbereich zu verkleiden (am besten etwa 4 cm höher als die Erde).
Wie richte ich das Terrarium ein?
Neben der Technik ist besonders auf den richtigen Bodengrund zu achten. Hierfür geeignet ist Maulwurfserde und ungedüngte Gartenerde. Komposterde und Erde mit chemischem oder biologischem Dünger ist ungeeignet! Unter den Wärme-/Lichtspots hat sich bei mir eine größere Steinplatte, die bündig in die Erde eingelassen ist, bewährt. Um einem übermäßigen Krallenwuchs vorzubeugen, sollten noch Bereiche mit Kies ausgestreut werden. Bei der Auswahl des Kieses ist auf die Körnung zu achten. Er darf nicht zu klein sein, da sonst Steine geschluckt werden, und er muss weiterhin gut als Laufgrund geeignet sein: Folglich richtet sich die Körnung nach der Größe der Schildkröte.